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Aktuelles

Laimer Almanach 2018/2019 erschienen

Für Überraschung sorgte am Mittwoch Abend der große Publikumsandrang in der Laimer Stadtbibliothek. Sowohl die Mitarbeiterinnen der Bibliothek als auch die Mitglieder des Historischen Vereins hatten alle Hände voll zu tun, doch leider gingen der Bibliothek die Sitzgelegenheiten aus und einige Gäste mussten mit Stehplätzen vorlieb nehmen.

Laimer Almanach 2018/2019 erschienenDoch in der Bücherei war kein berühmter Schriftsteller zu Gast. Die Ursache des Andrangs war die Präsentation des neuen Laimer Almanachs, einer kleinen Broschüre, die vom historischen Verein Laim herausgegeben wird und in der seit nunmehr 8 Jahren fundiert auf die Laimer Geschichte eingegangen wird. Und auch in der neuen Ausgabe 2018/2019 hat das Autorenkollegium bestehend aus Josef Kirchmeier, Lothar Schmidt, Josef Stöger und Heinz-Dieter Sührer wieder Daten und Fakten zusammengetragen, die in der "großen Geschichtsschreibung" eher untergehen, aber aus dem Blickwinkel der Entwicklung unseres Stadtteils und seiner Bewohner wichtig sind. Die Autoren haben es erneut geschafft, Vergangenes wiedererstehen zu lassen.

Zunächst begrüßten Stefanie Zech von der Stadtbibliothek und Peter Hausmann - seines Zeichens Vorsitzender des Historischen Vereins - das so zahlreich erschienene Publikum. Hausmann gab einen kurzen Überblick über die Inhalte des Laimer Almanachs und bedankte sich insbesondere bei den Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek, die der Präsentation der Broschüre seit Jahren einen angemessenen Rahmen ermöglichen.

Zentrales Thema in der diesjährigen Ausgabe ist die Firma Wamsler, die in ihrer Fabrik in der Landsberger Straße seit 1903 mobile Küchenherde und später Großküchenausstattungen fertigte, die weltweit sehr gefragt waren. Zeitweise arbeiteten rund 800 Beschäftigte bei Wamsler - die Firma war somit einer der größten Arbeitgeber in Laim. Der von Josef Stöger minutiös recherchierte Artikel im Laimer Almanach rückt die Geschichte des Unternehmens, aber auch den Werdegang der Familie Wamsler ins Licht der Gegenwart. Im Stögers reich bebilderten Beitrag wird neben Betrieb und Produktion vor allem auch auf das gute Betriebsklima in der Firma eingegangen - über die firmeneigene Fußballmannschaft und das soziale Engagement der Unternehmerfamilie Wamsler wird noch heute gesprochen.

Laimer Almanach 2018/2019 erschienenLothar Schmidt hat sich in seinem Beitrag uralte, teils mittelalterliche Quellen vorgenommen und schreibt über die Bauernhöfe in Laim - an die heute allenfalls noch Straßennamen erinnern. Über Jahrhunderte war Laim ein wenig beachteter Flecken, der mal weltlichen, mal kirchlichen Gerichtsbarkeiten in Starnberg bzw. Dachau zugeordnet war. Die frühen Laimer waren meist privilegienlose Bauern, die ihr Scherflein an Herzog und Kirche zu entrichten hatten. Lothar Schmidt hat sich im Münchner Stadtarchiv durch uralte, teils in mittelhochdeutsch verfasste Dokumente gegraben, lässt die Namen der Einwohner wieder aufleben und zeigt, wo Siedlungen und Höfe gestanden haben, erklärt die Besitzverhältnisse und wer die Grundherren und Bewohner waren. Aufschlussreich ist auch, wie die damaligen Laimer ihre Abgaben abzuführen hatten. Insgesamt ein interessanter Einblick in einen höchst unbekannten Teil der Münchner Geschichte, denn die üblichen Chroniken berichten meist nur über den Adel und dessen Aktivitäten und Befindlichkeiten - das einfache Volk blieb in der Geschichtsschreibung aussen vor.

So lässt sich viel leichter recherchieren, was gekrönte Häupter erdachten - "Auf Befehl des Königs" wurde beispielsweise eine der wichtigsten Münchner Verkehrsadern angelegt - die Fürstenrieder Straße. Die "Stadtautobahn", die das heutige Laim in zwei Teile trennt, war schon immer das, was sie noch heute ist: eine Schnellstraße. Die Fürstenrieder Straße war ursprünglich als Verbindung für schnelle, königliche Kutschen zwischen den Schlössern Nymphenburg und Fürstenried gedacht, der König war nämlich gern rasant unterwegs. Der Laimer Ortskern lag damals etwas abseits, ob ihn der König wahrgenommen hat, wenn er vorbeidüste? Lothar Schmidt zeigt anhand alter Karten die Bauplanung und dass es - ähnlich wie bei Bauvorhaben heute - zwischen Planung und Realisierung meist erhebliche Unterschiede gibt: Der Straßenverlauf wurde mehrmals geändert. Die Finanzierung des Bauvorhabens ist ebenso Thema, anhand vieler Zeichnungen und Bilder zeigt Schmidt zudem, wie sich die Fürstenrieder Straße im Lauf der Jahrzehnte geändert hat.

Bereits in den vergangenen Ausgaben des Laimer Almanachs waren Dampfrösser und Elektrische immer wieder zentrales Thema. Klar, seit nunmehr fast zwei Jahrhunderten ist unser Stadtteil mit der Eisenbahn untrennbar verbunden. Dieses Mal beleuchten Heinz-Dieter Sührer und Lothar Schmidt den Öffentlichen Nahverkehr - des es eben auch schon länger gibt, als uns das die übliche Geschichtsschreibung weismachen will. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es neben den damals üblichen Droschken einen regen Zugverkehr zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Bahhof Laim - ein Doppelgleis, welches bis Gauting führte, machte es möglich. 1895 kostete der Kilometer 2 Pfennig, obwohl die Züge meist aus Wagen der 3. Klasse bestanden, konnte sich nicht jeder diesen Luxus leisten - und war dann wohl eher zu Fuß unterwegs. Das änderte sich 1908, als dann endlich auch eine Straßenbahn durch Laim fuhr. Von da aus bis zur Münchner S-Bahn und MVV/MVG war es ein weiter Weg, der durch 1. Weltkrieg, Wirtschaftskrise, Inflation, 2. Weltkrieg und Nachkriegszeit lange unterbrochen war - erst mit der Olympiade in München kam wieder Schwung ins Räderwerk und der hält praktisch bis heute an, wie die Verkehrsplanung Münchens zeigt.

Noch einmal geht es im Laimer Almanach weit zurück in die Geschichte. In eine Zeit, in der mächtige Gletschermassen übers Land schoben und Mergel und Geröll zurückließen. Und Lehm - und ausgerechnet der läßt sich in Laim so schwer nachweisen. Aber bedeutet Laim nicht im ursprünglichen Sinne Lehm? Haben nicht auch in Berg am Laim umfangreiche Lehmvorkommen den Ortsnamen geprägt? Autor Lothar Schmidt geht in seinem Beitrag der Frage nach, wie unser Stadtteil zu seinem Namen gekommen ist und wie die geologischen Gegebenheiten dazu beigetragen haben können.

Die spannende Lektüre lohnt sich, auch für Leser ohne tiefere Geschichtskenntnisse. Die Autoren schreiben wissenschaftlich fundiert, doch immer allgemeinverständlich. Schon die vielen Abbildungen und zum Teil erstmalig gezeigte, alte Fotografien werden viele Laimer begeistern. Der Laimer Almanach 2018/2019 kann direkt beim Historischen Verein Laim, im guten Buchhandel oder in der Stadtbibliothek Laim erworben werden. Allen an der Laimer Geschichte Interessierten sei die kleine Broschüre ans Herz gelegt!

Eingetragen am 25.10.2018

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