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100 Jahre Tram nach Pasing
Vor 100 Jahren wurde Pasing an das Münchner Trambahnnetz angeschlossen. Am 16. Dezember 1908 nahm die damalige Linie 29 ihren Betrieb zwischen Pasing, Laim und München auf. Heute verkehrt die Tram 19 im Münchner Westen – auf nahezu unverändertem Linienweg.
Im Jahre 1896 baten die Gemeinden Laim und Pasing den Münchner Magistrat erstmals, die „Elektrische Trambahn“ bis zum Pasinger Marienplatz zu verlängern, doch der Magistrat lehnte ab. Begründung: „Es kann der Gemeinde München nicht zugemutet werden, eine Trambahn zu bauen für auswärtige Gemeinden, mit anderen Worten also die Geschäfte auswärtiger Gemeinden zu besorgen.“ Zwölf Jahre zogen sich die Verhandlungen zwischen München und Pasing, das im Jahre 1905 mittlerweile zur Stadt erhoben worden war, hin.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielten schon damals die Kosten. Es wurde eine Terraingesellschaft gegründet, die als Betreiber der Strassenbahn zusichern musste, dass die Stadt Pasing keinerlei finanzielle Belastungen zu befürchten habe. Bau- und Betriebskosten würden von ihr übernommen, darüber hinaus wurde von dieser Gesellschaft zugesichert, dass die Stadt Pasing an zu erwartenden Überschüssen bis zu 10.000 Mark im Jahr erhalten werde. Diese Zahlungen sollten jedoch erstmalig nach 15 Jahren geleistetwerden. Nach zähem Ringen konnten sich schließlich die Befürworter der Straßenbahn durchsetzen.
Am 27. Januar 1908 wurde ein sogenannter „Garantievertrag“ zwischen den Nachbargemeinden unterzeichnet. Der Bau der elektrischen Straßenbahn München - Pasing wurde in außerordentlich kurzer Zeit abgewickelt.
Am 3. Dezember 1908, nach vier Monaten Bauzeit, wurde die erste Probefahrt durchgeführt. Rechtsrat Dr. Kühles absolvierte in Begleitung von Sachverständigen Geschwindigkeitsprobefahrten mit einem Motorwagen und zwei Anhängewagen. Am 14. Dezember 1908 folgte eine Probefahrt der königlichen Regierung, im Anschluss daran wurde die technischpolizeiliche Abnahme durchgeführt.
Am 15. Dezember 1908 war der große Tag. Die Straßenbahnlinie München - Pasing wurde feierlich eingeweiht. Die Häuser entlang der Strecke wurden mit Blumen und Fahnen festlich geschmückt. Um 9 Uhr morgens standen am Marienplatz sechs festlich geschmückte Wagen der neuen Linie 29, um die zahlreichen Honoratioren und Ehrengäste zur Einweihungsfahrt aufzunehmen. Zum Einsatz gelangten Straßenbahnfahrzeuge der frisch ausgelieferten Bauserie B. Kurz nach 9 Uhr machten sich die Eröffnungswagen auf den Weg zum Stachus, dem Münchner Endpunkt der Linie.
Seit Eröffnung der Strecke im Jahr 1908 hat sich der Linienweg der Tram zwischen Pasing und Laim nicht verändert, wohl aber die Fortsetzung der Fahrtroute in die Innenstadt und in andere Stadtviertel. Gering war die Anzahl der Liniennummern, die Pasing in den letzten 100 Jahren ansteuerten; nur die Linien 19, 29, 31 und 39 verkehrten bis ins Herz von Pasing. Heute ist der „19er“ die längste Tramlinie Münchens (Pasing Marienplatz – St.-Veit-Straße, ca. 16 km).
Auszüge aus der Ausstellung „100 Jahre Tram nach Pasing“
Quelle: MVG in Zusammenarbeit mit den Freunden des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Eingetragen am 15.11.2008
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